Flexibilität

Ungebunden und in deinem Tempo ohne Gruppe

In einer Zeit, in der wir immer flexibler werden müssen und Eigenverantwortung im Mittelpunkt des Alltags der meisten Menschen steht, gewinnt das selbstständige Arbeiten von zu Hause aus immer mehr an Bedeutung. Dieser Leitfaden wurde entwickelt, um dich dabei zu unterstützen, das Programm eigenständig in deinem persönlichen Umfeld umzusetzen.

Während Präsenzkurse und Gruppensitzungen weiterhin ihren Platz behalten, kannst du die Arbeit mit dem Leitfaden von zu Hause aus individuell an deinen eigenen Alltag und Rhythmus anpassen. Du selbst bestimmst, wie schnell du dich in den einzelnen Schritten bewegen möchtest. Die meisten Menschen finden in diesem Ansatz eine einfache und erfolgreiche Möglichkeit, um ihre Ziele zu erreichen.

Dieser Leitfaden ist darauf ausgelegt, dir sowohl die notwendigen Werkzeuge als auch das Wissen an die Hand zu geben, um das Programm erfolgreich in deinen Alltag zu integrieren. Er bietet dir eine Orientierung und begleitet dich auf deinem Weg. Zu Hause bestimmst du das TempoDie Arbeit und Dynamik in einer Gruppe empfinden manche als Druck. Den brauchst du hier nicht zu haben. 

Dieser Leitfaden kommt ohne den Bezug auf Gott aus und ist deswegen besonders wertvoll für jene, die sich ohne den Glauben an Gott mit den Zwölf Schritten auseinandersetzen möchten. Er verzichtet auf religiöse Inhalte und legt den Fokus auf persönliche Verantwortung und Selbstreflexion. Der intellektuelle, manchmal nahezu spirituelle Ansatz, der eine persönliche Entwicklung unterstützt, ist trotzdem fester Bestandteil deines Voranschreitens im Programm.

Zudem bietet dir der aktuelle Trend zu Online-Gruppen und virtuellen Gemeinschaften die Möglichkeit, trotz räumlicher Distanz in den Austausch mit anderen zu treten. Diese Netzwerke können dir eine wertvolle Unterstützung bieten, während du die Vorteile des Lernens in deinem eigenen Tempo genießen kannst.

In den ersten Kapiteln des Buches nehmen wir Bezug auf den geschichtlichen und wissenschaftlichen Zusammenhang des Programms. Durch das Wissen über die Ursprünge des Programms und die medizinischen und psychologischen Grundlagen in Bezug auf Sucht und Therapie verstehst du die Arbeit mit dem Programm im Leitfaden noch nachhaltiger. Daran schließt sich die praktische Arbeit innerhalb der zwölf Schritte an.

Austausch und Sprechen ohne Gruppe?

Es gibt eine Methode, die dir hilft, deine Gefühle dennoch zu ordnen und neue Erkenntnisse über dich selbst zu gewinnen: das Aufzeichnen deiner Gedanken. Das Aufschreiben oder Aufsprechen von dem, was dich innerlich bewegt, kann dir dieselben positiven Effekte bringen, als würdest du in einem Treffen sprechen. Dies kann dir sogar helfen, noch intensiver zu reflektieren und deine innere Stimme klarer zu hören.

Zu Beginn ist es wichtig, dir einen ruhigen Moment zu nehmen. Du brauchst etwas Zeit für dich, um dich in Ruhe mit deinen Gedanken auseinanderzusetzen. Es spielt keine Rolle, wo du das tust – ob zu Hause, auf einem Spaziergang oder an einem Ort, an dem du dich wohlfühlst. Hauptsache, du kannst dich ganz auf dich selbst konzentrieren. In dieser Zeit kannst du entscheiden, welche Methode der Aufzeichnung dir am besten liegt: das Schreiben oder das Aufsprechen deiner Gedanken.

Viele Menschen finden es hilfreich, ihre Gedanken schriftlich festzuhalten. Ein Notizbuch oder digitales Gerät, wie dein Handy oder Laptop, kann dein täglicher Begleiter werden. Andere fühlen sich wohler, wenn sie einfach drauflos sprechen. Sprachnotizen sind eine gute Möglichkeit, deine Gedanken laut auszusprechen, als würdest du mit einem guten Freund reden. Beide Methoden haben den gleichen Zweck: Deine Gedanken kommen nach außen und du kannst sie festhalten, um später darauf zurückzublicken.

Es ist wichtig, während dieses Prozesses ehrlich zu dir selbst zu sein. Es gibt keine Notwendigkeit, dich in deinen Aufzeichnungen zu verstellen oder darüber nachzudenken, wie andere deine Worte bewerten könnten. Dies ist ein sicherer Raum nur für dich. Du kannst alles aufschreiben oder aussprechen, was dir durch den Kopf geht, ohne dich dafür rechtfertigen zu müssen. Ehrlichkeit ist der Schlüssel, um tiefere Erkenntnisse über dich selbst zu gewinnen.

Während du deine Gedanken sortierst, kann es helfen, gezielt über bestimmte Themen nachzudenken. Fragen wie "Wie fühle ich mich heute?" oder "Was beschäftigt mich besonders?" können dir helfen, eine Struktur zu finden. Aber es ist auch völlig in Ordnung, wenn du einfach alles fließen lässt, ohne einen festen Plan zu haben. Manchmal entstehen die besten Einsichten, wenn du deinen Gedanken freien Lauf lässt und nicht versuchst, sie in eine bestimmte Form zu pressen.

Ein wesentlicher Vorteil dieser Methode ist, dass das Aufzeichnen deiner Gedanken dir hilft, sie zu sortieren. Oft fühlen sich unsere Gedanken im Kopf wirr und chaotisch an. Wenn wir sie jedoch auf Papier bringen oder aussprechen, wird vieles klarer. Du siehst plötzlich Zusammenhänge, die dir vorher nicht bewusst waren. Durch das Sortieren deiner Gedanken schaffst du Ordnung in deinem Inneren. Dies kann besonders hilfreich sein, wenn du das Gefühl hast, von deinen Emotionen überwältigt zu werden. Du kannst dir deine Sorgen, Ängste und Zweifel von der Seele schreiben oder sprechen und sie so besser verstehen.

Sobald du deine Gedanken festgehalten hast, ist es wichtig, dass du dir die Zeit nimmst, sie zu lesen oder anzuhören. Das mag sich im ersten Moment seltsam anfühlen, doch es ist ein entscheidender Schritt. Indem du auf deine eigenen Worte zurückblickst, kannst du dich von deinen Gedanken distanzieren und sie mit etwas Abstand betrachten – ähnlich wie du es tun würdest, wenn du mit einem Freund gesprochen hättest und die Reaktionen der anderen Person beobachtest. Dieser Moment der Reflexion gibt dir die Möglichkeit, neue Erkenntnisse zu gewinnen und deine Gedanken aus einer anderen Perspektive zu betrachten.

Du wirst oft überrascht sein, wie klar manche Dinge erscheinen, wenn du sie einmal ausgesprochen oder niedergeschrieben hast. Vielleicht entdeckst du einen neuen Blickwinkel oder eine Lösung für ein Problem, das dich lange beschäftigt hat. Manchmal hilft allein schon das Aussprechen oder Aufschreiben deiner Gedanken dabei, sie zu entwirren und besser zu verstehen.

Dieser Prozess kann ein fester Bestandteil deiner Genesung werden. Je regelmäßiger du deine Gedanken aufzeichnest und reflektierst, desto leichter wird es dir fallen, Klarheit über deine Gefühle und Herausforderungen zu gewinnen. Du musst nicht jedes Mal mit anderen Menschen sprechen, um voranzukommen. Die Aufzeichnungen deiner Gedanken sind dein persönlicher Rückzugsort, in dem du dich ausdrücken kannst, ohne den Druck oder die Angst, wie deine Worte auf andere wirken könnten.

Auch wenn du dich nicht direkt bei anderen Menschen äußerst, kannst du durch das regelmäßige Aufzeichnen deiner Gedanken die gleichen Erkenntnisse gewinnen, als hättest du deine Gedanken mit der Gruppe geteilt.

 

 

Abschließende Gedanken:

Das Selbststudium der 12 Schritte ist eine kraftvolle Methode, um dich selbst besser zu verstehen und deine Genesung voranzutreiben. Indem du dir Zeit nimmst, den Text zu lesen, über die Fragen nachzudenken und deine Antworten zu reflektieren, machst du einen wichtigen Schritt auf deinem Weg zur Heilung. Dieser Prozess erfordert Mut und die Bereitschaft, dich mit unangenehmen Wahrheiten auseinanderzusetzen, aber er führt dich zu einem tieferen Verständnis deiner selbst und einer nachhaltigen Genesung. Bleib dran, nimm dir die Zeit, die du brauchst, und vertraue darauf, dass du auf dem richtigen Weg bist.

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